Der Waldkindergarten – ein Erfolgsmodell in Gefahr?
Die Auswirkungen des neuen Kinderbildungsgesetzes (siehe ‚Generalanzeiger’ vom 14.02.08) verunsichern zunehmend Rheinbacher Eltern; betroffen sind der ‚Heilpädagogische Kindergarten der Lebenshilfe Bonn’, die ‚Spielbude Hilberath/ Todenfeld, die ‚Kleinen Strolche’ aus Flerzheim und die ‚Waldkindergartengruppe des Naturkindergartens.
Seit mehr als zehn Jahren setzt sich die ‚Elterninitiative Naturkindergarten Rheinbach’ erfolgreich für die Kinderbetreuung in der Natur ein. Galt es anfangs noch, viele Skeptiker von der Idee zu überzeugen, sorgte aber bald die kindgerechte und praktikable Umsetzung der Idee für eine erfolgreiche Entwicklung. Dies alles konnte nur verwirklicht werden durch die Mitarbeit engagierter Mütter und Väter, die viel Zeit investierten, um dieses neuartige Vorhaben umzusetzen; die Anmeldezahlen zeigen, dass sie auf dem richtigen Wege sind. Von den insgesamt vier Gruppen halten sich zwei Gruppen vorwiegend im Wald auf, in dessen Nähe ihnen auch ein Platz zugewiesen worden ist. Die Kinder sollen lernen, bei ‚Wind und Wetter’ verantwortlich mit der Natur umzugehen. Dass Förster Lenzen von dieser Idee angetan ist, konnte man erneut bei der letzten Waldbegehung merken: das Wohl der Kleinen ist ihm ein Anliegen.
SPD – Ratsfrau Birgit Formanski hält seit Jahren engen Kontakt zum Haus in der Schweitzerstraße im Blümlingspfadviertel, wo zwei Indoorgruppen der Waldkinder untergebracht sind. Sie weist daraufhin, dass es erziehungswissenschaftlich inzwischen erwiesen ist, dass Waldkindergartenkindern eine überdurchschnittliche gute Basis in der gesamten Entwicklung mitgegeben wird und fügt hinzu: „So etwas kann doch nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden!“ Die SPD – Fraktionsvorsitzende Martina Koch findet es befremdlich, dass gerade Einrichtungen, die getragen sind von engagierten Eltern unter Umständen nicht weiter vom Land unterstützt werden. Klare Vorgaben aus Düsseldorf zum Thema ‚Waldkindergarten’ sind längst überfällig! Überall wird privates Engagement eingefordert und hier versagt man Eltern die Unterstützung. Passt etwa die ganze Richtung nicht?“