„So einen kriegt man so leicht nicht wieder“
„Unser Wirtschaftsförderer Herr Jörg Stegemann hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Wir bedauern, dass er uns verlassen möchte“, kommentiert der Rheinbacher SPD-Vorsitzende Folke große Deters jüngste Presseberichte über eine Kündigung Stegemanns.
„Ärgerlich“ findet er dagegen die Aussage des Bürgermeisters, die Kündigung sei „überraschend“ gekommen. „Wer einem Top-Mann wie Herrn Stegemann nach Jahren der vertrauensvollen Zusammenarbeit nur einen Ein-Jahres-Vertrag anbietet, darf sich nicht wundern, wenn dieser sich bei einer solchen Perspektive beruflich verändern möchte. Zumal Wirtschaftsförderung auf Langfristigkeit angelegt ist“, ergänzt Walter Langer, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion.
Deters vermutet, dass der schwarz-gelben Koalition in Rheinbach ein unabhängiger Kopf wie Jörg Stegemann ein Dorn im Auge war.
„Herr Stegemann genießt bei den Unternehmen eine hohe Wertschätzung. Außerdem hat er die Schulden der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft kontinuierlich abgebaut. Es ist schade, dass seine hohe Kompetenz bei der schwarz-gelben Mehrheit offenbar nicht die Wertschätzung genießt, die sie verdient.“
Langer kündigte an, dass die SPD Rheinbach für die Neubesetzung des Postens nur einen „absoluten Fachmann“ akzeptieren werde und keine Vergabe des Postens „nach Parteibuch“ in Frage käme. In den 90er Jahren war der vormalige FDP-Fraktionsvorsitzende Michael Buse von CDU und FDP eingesetzt worden, obwohl dieser keine Erfahrung in der Wirtschaftsförderung vorweisen konnte. Er wurde später vor Ende seiner Vertragslaufzeit entlassen und hinterließ der Wirtschaftsförderungsgesellschaft hohe Schulden.