Die Eltern entscheiden

Donnerstag, 03.11.2011, 10:09 von Daniel Sandmeier

In großer Geschlossenheit stellen sich die Fraktionen von CDU, SPD, FDP, Die GRÜNEN und UWG im Rheinbacher Stadtrat der Herausforderung, Rheinbach als Bildungsstadt und leistungsfähiges Bildungs- und Forschungszentrum in der Region im Sinne der vom Rat verabschiedeten ´Strategischen Ziele der Stadtentwicklung – Rheinbach 2030´ zu erhalten und den Anforderungen der Zeit anzupassen.
Rheinbach ist anerkannt die traditionelle Bildungsstadt in der Region. Der Anteil der Schülerinnen und Schüler an Rheinbacher Schulen aus dem Umland beträgt bis zu 60%.
Die Stadt bietet derzeit mit drei Gymnasien, der Realschule, der Hauptschule und der Förderschule ein umfassendes allgemein bildendes Schulangebot in der ´klassischen´ Gliederung. Das staatliche Berufskolleg (ehemals Glasfachschule) und die ständig expandierende Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ergänzen diese Bildungslandschaft.
Die Volkshochschule als Institution der Erwachsenenbildung und die Musikschule, die jungen Menschen in anerkannt hoher Qualität den Zugang zur faszinierenden Welt der Musik eröffnet, runden dieses Angebot ab.
Auf dem Hintergrund des demographischen Wandels mit deutlich sinkenden Schülerzahlen, die auch der Schulentwicklungsplan für die Stadt Rheinbach langfristig prognostiziert, der landesweit schwindenden Akzeptanz der Hauptschule und eines veränderten Schulwahlverhaltens der Eltern wird sich diese Schullandschaft in wenigen Jahren deutlich verändern.
„Wer verantwortungsbewusst und vorausschauend handeln will, handelt deshalb jetzt.“
Qualifizierte Bildung und Ausbildung erhöhen die Chancen auf einen guten Arbeitsplatz. Qualifizierte Arbeitnehmer sind zunehmend ein wichtiger Standortfaktor für die Ansiedlung attraktiver Gewerbebetriebe, die ihrerseits entsprechende Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Gute Bildungseinrichtungen sind deshalb u.a. auch Voraussetzung für die positive Entwicklung der Wirtschaft in der Region und damit ein grundlegendes Element der Stadtentwicklung
Dank seiner hervorragenden Infrastruktur mit hohem Wohn- und Freizeitwert und einem umfassenden Bildungsangebot verzeichnet Rheinbach entgegen dem landesweiten Trend immer noch ein Bevölkerungswachstum und nimmt diesbezüglich im Rhein-Sieg-Kreis einen Spitzenplatz ein.
Um die negativen Auswirkungen des demographischen Wandels auch weiterhin auszugleichen, braucht Rheinbach den Zuzug vor allem junger Familien. Damit aber Familien mit Kindern auch zukünftig Rheinbach als Wohnort wählen, bedarf es einer attraktiven und zeitgemäßen Schul- und Bildungsinfrastruktur, die der Erwartung der Eltern auf bestmögliche Förderung ihrer Kinder und auf möglichst hohe Schulabschlüsse Rechnung trägt. Dazu gehört neben leistungsfähigen Gymnasien eine zweite ´Säule´, die – der Lernkultur des Behaltens folgend – der Forderung eines zunehmenden Teils der Eltern nach längerem gemeinsamem Lernen für ihre Kinder entspricht, eine Säule, die auch den Kindern eine Entwicklungschance gibt, für die der Wechsel zu einer weiterführenden Schule nach der 4. Klasse der Grundschule zu früh kommt, die ein Abitur nach neun Jahren ohne Schulformwechsel ermöglicht und die gleichzeitig auch Kinder mit eher praktischer Begabung fördert und zur Ausbildungsreife führt.
Die einzige bewährte Schulform, die all diesen Ansprüchen gerecht wird, ist die Gesamtschule.
Die Einrichtung einer Gesamtschule ist nur mit Genehmigung der Bezirksregierung möglich! Voraussetzung für einen Ratsbeschluss und den entsprechenden Antrag durch die Stadtverwaltung ist die Durchführung einer formal vorgeschriebenen Abfrage an den Grundschulen zur ´Ermittlung des Bedürfnisses zur Einrichtung einer Gesamtschule´, bei der sich 100 positive Stimmen pro abgefragtem Schuljahr ergeben müssen. Die Durchführung einer solchen Abfrage hat der Ausschuss für Schule, Bildung und Sport des Rates der Stadt Rheinbach mit den Stimmen aller Fraktionen beschlossen.
Diese anonyme Abfrage wird zwischen dem 09. 11.2011 und 16.11.2011 unter den Eltern der 2., 3. und 4. Schuljahre der Grundschulen durchgeführt. Dazu erhalten die betreffenden Schülerinnen und Schüler am Mittwoch, 09.11.2011 in ihrer Schule entsprechende Unterlagen (Fragebogen), die bis zum 16.11.2011 in der jeweiligen Schule abzugeben sind. Die Auswertung wird ebenso anonym von einem neutralen Institut in Bonn durchgeführt.
Wir bitten alle betroffenen Eltern durch Teilnahme an der Bedürfnisabfrage, an der Gestaltung der Rheinbacher Schulstruktur aktiv mitzuwirken.

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