Rheinbach: Glas – prägender Faktor seit 1946 und bis heute wichtig für die Stadt

Dienstag, 09.10.2012, 10:09 von Daniel Sandmeier
SPD-Ratsfrau Birgit Formanski

SPD-Ratsfrau Birgit Formanski

Die SPD-Fraktion hatte sich in einem Antrag im März 2012 für die Einführung des Namenszusatzes
„Stadt des Glases“ ausgesprochen. Als Begründung wurde dabei u. a. die herausragende Rolle des Glases als ein prägender Faktor seit annähernd 70 Jahren für unsere Stadt angeführt.

In den 60er/ 70er Jahren wurden sogar Straßen eines Rheinbacher Stadtteiles nach Orten benannt, aus denen die böhmischen Glashandwerker stammten. Nach dem Tode eines dieser Glashandwerker stellten Nachbarn den Bürgerantrag, diese Straße nach Fritz Wendler zu benennen; an der kleinen Feier zur Umbenennung der Straße hatten sogar Rheinbacher und Rheinbacherinnen, die nicht in der Nachbarschaft wohnten, teilgenommen.

Nicht nur früher spielte Glas in unserer Stadt eine große Rolle, sondern auch heute noch. Am 03. und 04. November werden wieder viele Menschen den Tag der offenen Tür nutzen, um sich in ihrer Glasfachschule, dem heutigen „Staatlichen Berufskolleg Glas-Keramik Gestaltung NRW“, ein Bild über die Leistungen der Schülerinnen und Schüler zu machen. Sicher werden darunter auch Studentinnen und Studenten des Fachbereichs „Materialwissenschaften“ der Hochschule Rhein-Sieg sein, die ebenfalls mit dem Werkstoff Glas arbeiten. Absolventen beider Ausbildungsgänge tragen das hier in Rheinbach erlernte Wissen weiter.

Auch in unserem Stadtbild spielt Glas eine große Rolle. Besucherinnen und Besucher gefallen die Glaspoller auf der Hauptstraße und sie bewundern zudem die einmalige Konstruktion des „Hans-Schmitz-Hauses“, eines Pavillons, der vornehmlich aus Glas besteht.

Glaskunstwerke und künstlerisch gestaltete Gebrauchsgegenstände aus Glas sind sehr beliebte „Mitbringsel“ und Erinnerungsstücke für viele Besucher in Rheinbach, vor allen aus den Partnerstädten Rheinbachs – für sie ist heute schon Rheinbach „Die Stadt des Glases“! Zur Partnerstadt Steinschönau, aus der viele sudetendeutsche Glasveredler nach 1945 nach Rheinbach gekommen sind, besteht eine besonders enge Beziehung.

Seit dem Jahre 2002 wird regelmäßig alle zwei Jahre vom Glasmuseum der Internationale Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach ausgelobt. SPD-Ratsherr Walter Langer dazu: „Die hohe Beteiligung am Publikumspreis zeigt das große Interesse der kunstinteressierten Rheinbacherinnen und Rheinbacher“. An diesem Wettbewerb beteiligen sich immer mehr Schulen aus dem In- und Ausland und die Fachpresse berichtet regelmäßig über diese Preisverleihungen.

Wie leistungsfähig Rheinbacher Glaskünstler auch heute noch sind, das zeigt, dass eines der weltweit größten Glasbilder (Messe Essen) aus einer Rheinbacher Werkstatt stammt.

Die SPD-Fraktion würde es begrüßen, wenn sich in der nun sicher einsetzenden Diskussion, ob ein Namenszusatz sinnvoll ist, der Vorschlag: Rheinbach -“Stadt des Glases“ auf Zustimmung stoßen würde. Für Birgit Formanski ist entscheidend, dass der „Faktor Glas“ seit mehreren Jahrzehnten in Rheinbach eine große Rolle spielte und – unter anderen Vorzeichen – auch heute noch spielt. „Glas“ ist Teil unserer Geschichte.

Dietmar Danz, Sachkundiger Bürger für die SPD im Ausschuss, schlägt vor, den von der SPD vorgeschlagenen Namenszusatz erst einmal in die Internetpräsentation der Stadt einzupflegen und die Resonanz abzuwarten und auszuwerten. Damit würden keine Kosten auf die Stadt zukommen.

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